Die Kolpingfamilie St. Bonifaz / St. Georg feierte am
3. Dezember 2011 ihren 30. Geburtstag.
Was mit 26 Gründungsmitgliedern begann, ist heute zu einer
97-köpfigen Familiengemeinschaft zusammengewachsen.
Manches ist in der Pfarrei zur Tradition geworden und nicht mehr wegzudenken.
Die Geburtstagsfeier wurde um 17 Uhr in der Pfarrkirche St. Bonifaz

mit einem Dankgottesdienst, zu dem die ganze Pfarrgemeinde eingeladen war, eingeläutet.
Pfarrer Dr. Herbert Winterholler zelebrierte die Messe,
Konzelebranten waren Grün- dungspräses BGR Anton Pöschl,
Präses und OStR Berndt Riepl und Pfarrer Norbert Pabst.
Beim anschließenden Ehrenabend im Pfarrsaal begrüßte
der Vorsitzende Alois Pielmeier seine Kolpingfamilie,
die der KF besonders verbundenen Gäste,
die Geistlichen Herbert Winterholler, Anton Pöschl, Berndt Riepl und Norbert Pabst,
Pfarrgemeinderatssprecher Arno Mühlbauer und Pastoralreferent Armin Hecht.
Besonders freute sich der Vorsitzende über die Anwesenheit
des Gründungsvorsitzenden Heinz Kautzsch
und seiner Vorgängerin im Amt Klara Dettenhofer.
Pielmeier bedankte sich bei Präses Bernt Riepl
für die inhaltlich starke Predigt und den festlichen Gottesdienst.
In der staaden Zeit, manchmal im Advent, gibt es Momente
da sind wir tatsächlich "bei uns" und von der Tiefe einer besonderen Stimmung umgeben:
wenn wir in Kerzenlicht schauen, wenn wir bei schönem Adventsschmuck verweilen,
wenn wir einen dieser typischen Düfte aufnehmen,
dann wird uns wohlig ums Herz, Bilder der Kindheit tauchen auf,
ein besonderes Glück durchzieht uns und gleichzeitig das Gefühl
einer unbestimmten Traurigkeit. Traurigkeit deswegen vielleicht,
weil der Advent der Kindheit so wunderbar war,
empfunden in einer familiären Heimat,
die uns vielleicht so nicht mehr wiedergekehrt ist.
Wehmut, die mit Nostalgie nun gar nichts zu tun hat,
durchzieht aber die Seelen der Israeliten,
weil diese ständig an die Zerstörung von Heimat und Heiligtum denken müssen,
während sie in die babylonische Gefangenschaft gezwungen sind.
Im 6. Jh. v. Chr. war das so, und damals er-stand
die Botschaft des Propheten Jesaja,
die am 2. Advent uns nun die eine Lesung prägt mit den Worten:
"Tröste dich, mein Volk"
... "der Frondienst wird zu Ende gehen".
Es sind die Worte, welche Georg Friedrich Händel
in seiner ersten Arie im "Messias" vertont hat.
- Die tröstenden Melodien helfen den Wert verstehen,
den die Botschaft hat. Jesaja verkündete dem gefangenen Volk Gottes
damals kommendes Heil
- Mit Händels Tönen wird diese Kraft von Tröstung
in unsere Zeit hinein "transponiert" und zu Ohren gebracht.
- Brauchen wir denn Trost? -
Jeder Mensch braucht Trost, immer wieder. "Trösten"
bedeutet "getrost machen", und das bedeutet soviel,
wie "jemand auf die Beine stellen",
damit er seinen Weg gehen kann. -
"Bereitet dem Herrn den Weg", heißt es dann heute im Evangelium.
... Dafür nun können wir immer "Trost" gebrauchen.
Wir brauchen einander! Dieses familiäre Prinzip des Christentums
seit der Urkirche hat auch in unserer Pfarrei vor Jahrzehnten Wohnung bekommen.
"Einander brauchen" bedeutet ebenso:
"Füreinander da sein". Dieses schützende Prinzip
hatte einst der Gesellen-Vater Kolping in der Zeit
der Industrialisierung zum Nest gemacht für Handwerker,
Gesellen, die zwar Arbeit, jedoch am Abend kein solides Zuhause hatten.
Er schuf das "Gesellenhaus", einen Ort, der "überdacht"
war mit familiärer Wärme und christlicher Bildung.
Wer in dieses "Haus" eintrat,
stimmte dann auch der Haus-Ordnung zu.
Diese Ordnung sah für die Kolpingsfamilie vor:
Vorträge, Geselligkeit und Gottesdienst am Sonntag.
Dieses Konzept aus Bildung, Familie und Frömmigkeit
gibt es auch unter dem Dach unserer Pfarrei,
wo seit 30 Jahren der Gesellenverein, die Kolpingfamilie,
in den großen Wohnungen einziehen durfte.
Unser "Gesellenverein" hat den Weg des Herrn jahraus,
jahrein zu beschreiten versucht.
Und man ist ihn gegangen, hat ihn sich mit anderen "bereitet",
"getrost gemacht" von der Zusage des Herrn:
ich komme und bin bei euch.
Der selige Adolph Kolping hatte vor 150 Jahren festgestellt,
dass "die Leute nur noch auf sich selber schauen,
dass der Glaube aus der Gesellschaft und dem Privatleben verschwindet
und dass die Kirchen leer werden".
Vor 150 Jahren. Wörtlich sagt er:
"Wo jede äußerliche Übung des Glaubens aufhört,
dort verdorren auch die Wurzeln dieses Glaubens im Herzen."
- Die Kolpingfamilie von St.Bonifaz-St.Georg pflegt
verschiedene Formen der Frömmigkeit. Man kennt ihre Waldweihnacht,
erfährt von Fastenandacht, Maiandacht und Kreuzweg.
Sie wird als fester Bestandteil wahrgenommen
in der religiösen Praxis der Pfarrei, bei Flur-Prozession und Fronleichnam,
an Jubelfesten und Feiern des Glaubens.
Sie begleitet das Kirchenjahr mit Vorträgen und Familiensinn,
und sie geht der Pfarrei zur Hand, wenn Seelsorge gestaltet
und unser Glaube bekannt wird.
Heute dankt sie Gott für 30 Jahre und gleichzeitig
ist uns betont das familiäre Konzept jeder christlichen Gemeinschaft,
die tröstet und dem Herrn den Weg bereitet.
Den Israeliten fiel es damals nicht leicht,
Worten der Tröstung zu glauben. Zustände und Umstände
legten augenscheinlich anderes nahe.
Aber die Israeliten sind schließlich nach Jerusalem heimgekehrt.
"Bereitet eine ebene Straße - für unseren Gott."
- Es ist schön, festzustellen, dass der Herr "uns"
einbezieht auf den Wegen seines Heilswerks.
Er will uns brauchen.
- als Christ, als Sohn und Tochter und Erbe einer himmlischen Verheißung...,
das bedeutet Mühe und Glück. -
Im Blick auf das Ganze möge das Unsrige gelingen.
Die Mitglieder Roswitha Micka, Pfarrer Norbert Pabst und Thomas Kessel
wurden für 25 Jahre Mitgliedschaft

und Anton Piller für 50 Jahre Treue zu Kolping
und der Kolpingfamilie ausgezeichnet.
Alois Pielmeier überreichte aus gegebenem Anlass
an Pfarrer Dr. Herbert Winterholler eine Spende über 500 Euro
für die Renovierung der Orgel unserer Pfarrkirche
über die sich Pfarrer Winterholler sehr freute
und mit besonderen Gruß- und Dankesworten an das Geburtstagskind entgegennahm.
Der Vorsitzende bedankte sich noch ganz besonders bei seiner Frau Maria
und bei Frau Kessel für die tatkräftige Hilfe
bei den Kolpingabenden und übereichte je einen Kolpingschal.
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Alois Pielmeier berichtete noch
über die verschiedenen Aktivitäten
in der Kolpingfamilie und der Pfarrei
und bedankte sich bei allen Mitstreitern/innen
für die tatkräftige Unterstützung.
Er schloss mit den Worten
des seligen Adolph Kolping:
"Anfangen ist oft das Schwerste,
aber treu bleiben das Beste."
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Mit je einem Präsent bedankte sich Vorstandsmitglied
und Organisator des Festabends Wolfgang Siegmar
beim Vorsitzenden Alois Pielmeier, Kassier Hubert Kessel
und Chronisten Ernst Koller für den langjährigen Einsatz in der Kolpingfamilie.
Alle Anwesenden waren dann als Geburtstagsgäste zum gemeinsamen Abendessen geladen.
Rückblickend, in einer Diaschau, wurde noch miteinander
in der 30 jährigen Chronik der Kolpingfamilie geblättert.
Wie in einer
Familie Geburtstag gefeiert wird, so war
der Geburtstagsabend ein Fest der Kolping-
Familie St. Bonifaz / St. Georg.